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Antioxidative und stimmungsaufhellende Wirkung von Kakao

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Die Geschichte von Kakao

Kakaobohnen sind die Samen des kleinen immergrünen Baums Theobroma cacao. Sie werden zur Herstellung von Kakao, Kakaobutter und Schokolade verwendet. Der in Südamerika beheimatete Kakao wurde von den Maya domestiziert und in Mittelamerika angebaut. Das Wort Kakao stammt aus dem Vokabular der Olmeken. Dabei handelte es sich um eine Zivilisation, die am südlichen Teil des Golfs von Mexiko angesiedelt war. Höchstwahrscheinlich haben die Azteken das Wissen über Kakao von den Maya übernommen. So wurden die Bohnen beispielsweise in zahlreichen Arten von Ritualen und Zeremonien verwendet. Zur damaligen Zeit durften nur Männer von hohem Rang Kakao in irgendeiner Form zu sich nehmen. Gelegentlich wurden die Bohnen auch bei Menschenopfer-Zeremonien konsumiert.

Im 16. Jahrhundert sind dann europäische Entdecker in Mesoamerika nach und nach auf den Kakao und den Kakaokonsum gestoßen. Im Jahr 1544 wurde das Kakaogetränk dem spanischen Hof vorgestellt. Während des darauffolgenden Jahrhunderts verbreitete sich der Gebrauch der Kakaobohnen als Zutat für die Zubereitung von Getränken und medizinischen Mitteln dann in ganz Westeuropa. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Kakaobohnen wurden dann Plantagen angelegt, um Kakao für den aufkeimenden europäischen Markt anzubauen.

Das Kakaogetränk wurde in ähnlicher Weise wie die beiden anderen beliebten koffeinhaltigen Getränke Tee und Kaffee verwendet und verbreitet. Während Schokolade in unserer Zeit oftmals als ungesund bezeichnet wird, wurde der Kakao früher aufgrund seiner medizinischen Wirkung verehrt. Im Rahmen verschiedener Forschungsinitiativen wurde die potenziell gesunde Wirkung von Schokolade, Kakaopulver und Kakaobohnen nach und nach wiederentdeckt.

Was macht Kakao zu einem Superfood?

Kakaobohnen werden derzeit oftmals als Superfood bezeichnet. Die Bohnen enthalten erhebliche Mengen an Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen und Ballaststoffen. Darüber hinaus enthält Kakao verschiedene Inhaltsstoffe, die wahrscheinlich für seinen potenziellen medizinischen Nutzen verantwortlich sind. Dazu zählen beispielsweise Polyphenole, Methylxanthine und andere bioaktive Bestandteile.

Hat Kakao einen hohen Anteil an Polyphenolen?

Mittlerweile werden die potenziell gesundheitlichen Wirkungen mehrerer Heilkräuter anerkannt, die möglicherweise auf ihren Polyphenolgehalt zurückzuführen sind. KurkumaGrünteeKiefernrindenextrakt und Traubenkerne sind alles Gewächse, die einen hohen Anteil an Polyphenolen haben. Alle diese Heilkräuter werden aktiv untersucht, wobei die bisherigen Forschungsergebnisse auf mögliche Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit hinweisen. 

Auch der Kakao findet aufgrund seines hohen Polyphenolgehalts zunehmend Anerkennung.

Polyphenole sind Verbindungen, die den Pflanzen ihre meist sehr intensiven Farben verleihen. Diese Verbindungen zeichnen sich auch aufgrund ihrer potenziell starken antioxidativen sowie entzündungshemmenden Wirkung aus. Die in Schokolade enthaltenen Polyphenole sollen insbesondere der Herzgesundheit zugutekommen. Die bisherigen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von dunkler Schokolade dazu beitragen kann, Probleme mit der Blutgerinnung zu verringern, den Blutdruck zu senken, den Blutzuckerspiegel auszugleichen sowie den Spiegel des „guten“ HDL-Cholesterins zu erhöhen und den des „schlechten“ LDL-Cholesterins zu senken. Im Fall von Herzerkrankungen wird das LDL-Cholesterin insbesondere dann zu einem Risikofaktor, wenn es beschädigt oder oxidiert wird. Die im Kakao enthaltenen Polyphenole sollen den bisherigen Erkenntnissen zufolge die LDL-Oxidation verhindern.

Das sind aber noch nicht alle gesundheitlichen Vorzüge der in Kakao enthaltenen Polyphenole. Sie scheinen auch die Gehirngesundheit zu fördern. Obwohl vorwiegend nur Tierversuche durchgeführt wurden, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die in Kakao enthaltenen Polyphenole eine antioxidative Wirkung haben, die zu einer Verbesserung der Lernfähigkeit, des Gedächtnisses und der Kognition beitragen könnte. Weiterhin wurde nachgewiesen, dass die in Schokolade enthaltenen Polyphenole die Blut-Hirn-Schranke überqueren und den Blutfluss verstärken können.

Zu den weiteren Vorzügen der in Kakao enthaltenen Polyphenole zählt die Erhöhung des Wachstumsfaktors BDNF. Laut der medizinisch-wissenschaftlichen Literatur ist BDNF ein Wachstumsfaktor, der das Wachstum und die Entwicklung neuer Gehirnzellen fördert. Es wird auch angenommen, dass dieser zur Verringerung von Depressionssymptomen beitragen könnte. In Anbetracht der potenziellen gesundheitsfördernden Wirkung der Polyphenole in Schokolade ist es nicht verwunderlich, dass Kakao auch als Anti-Aging-Mittel angepriesen wird.

Enthält Kakao Methylxanthin?

Zu den Methylxanthinen zählen unter anderem Koffein und verwandte Verbindungen, die vorwiegend in Schokolade, TeeGuarana und Kaffee enthalten sind. Das wichtigste in Schokolade vorkommende Methylxanthin wird als Theobromin bezeichnet. Dieses enthält wohl auch erhebliche Mengen an Koffein.

Methylxanthine sind für ihre energieerzeugende Wirkung bekannt. Sie sollen das Energieniveau hauptsächlich erhöhen, indem sie ihre Wirkung auf die Adenosinrezeptoren im Zentralnervensystem entfalten. Die Adenosinrezeptoren sollen verschiedene Funktionen erfüllen und auch eine entscheidende Rolle bei der Verursachung von Müdigkeit und Erschöpfung spielen. Adenosintriphosphat (ATP) stellt den Zellen angeblich Energie bereit. Der medizinischen Theorie zufolge wird diese Energie im Laufe des Tages verbraucht, sodass Adenosin übrig bleibt. Und mit zunehmender Erhöhung des Adenosinspiegels soll sich dann das Gefühl der Müdigkeit verstärken.

Methylxanthine vermögen es laut den wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch nicht, dem Körper mehr Energie zuzuführen, sondern unterbinden lediglich das Müdigkeitsgefühl, indem sie die Adenosinrezeptoren blockieren. Adenosinrezeptoren sollten sich überdies auch auf das Herz und die Lunge auswirken. Dies ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass man in der Vergangenheit vermutete, dass Schokolade zur Behandlung von Asthma beitragen könnte.

Aufgrund dieser vermuteten Wirkungen hat sich angeblich gezeigt, dass Methylxanthine unter Umständen die Stimmung, das Energieniveau und die Konzentration steigern. In einer Studie sollen die Forscher nachgewiesen haben, dass die isolierten Methylxanthine die Hauptursache der stimmungsaufhellenden und energetisierenden Wirkung von Schokolade sind. Dabei verglichen die Forscher den Konsum von Rohkakao mit der Aufnahme von gereinigten Methylxanthinen. Die Auswirkung auf die Stimmung und die Energie war angeblich identisch.

Welche bioaktiven Verbindungen enthält Kakao sonst noch?

In Schokolade sollen überdies verschiedene weitere potenziell bioaktive Verbindungen enthalten sein. Dazu zählen angeblich Phenylethylamin und Anandamid.

Phenylethylamin

Den bisherigen schulmedizinischen Erkenntnissen zufolge soll Phenylethylamin die Wirkung anderer Neurotransmitter (wie etwa Dopamin und Serotonin) modulieren, während es gleichzeitig als Neurotransmitter wirkt. Von den Experten wird allgemein angenommen, dass es als Stimulans wirkt, welches das Energieniveau erhöht und die Stimmung verbessert. Im Rahmen anderer Studien wurde diese Verbindung mit der Kognition und der Gedächtnisfunktion sowie mit der Prävention verschiedener psychischer Erkrankungen wie etwa Depressionen und Parkinson assoziiert. Es sollen Behauptungen aufgestellt worden sein, dass Phenylethylamin einer der Bestandteile sein könnte, welcher der Schokolade eine aphrodisierende Wirkung verleiht, jedoch konnten diese nie wissenschaftlich untermauert werden.

Anandamid

Anandamid soll das erste im menschlichen Körper entdeckte Endocannabinoid gewesen sein. Anders ausgedrückt ist Anandamid die erste Verbindung, von der angeblich bekannt wurde, dass sie vom Körper produziert und dieselben Rezeptoren stimuliert wie das in Hanf (Cannabis sativa bzw. Cannabis indica) enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC). Wissenschaftler haben die Behauptung aufgestellt, dass Anandamid durch diverse Wechselwirkungen mit dem Cannabinoidsystem zum Genussempfinden und der Lust auf Schokolade sowie Kakao beitragen könnte. Dieses soll auch dafür verantwortlich sein, dass man nach Schokolade süchtig werden kann, wobei weitere Studien erforderlich sind, um dies zu untermauern, da der Anandamidgehalt in Schokolade ziemlich gering ist.

Die mögliche positive Wirkung von Kakao auf die psychische Gesundheit

Obwohl bisher keine konsistenten Studienergebnisse vorliegen, gibt es dennoch starke Hinweise darauf, dass Kakao in bedeutendem Maße zur psychischen Gesundheit beitragen könnte.

In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde eine Gruppe junger Erwachsener damit beauftragt, 30 Tage lang dunkle oder weiße Schokolade zu konsumieren. Dabei soll die dunkle Schokolade eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten sowie eine Erhöhung des Nervenwachstumsfaktors bewirkt haben. Letzterer soll am Wachstum und an der Entwicklung von Gehirnzellen beteiligt sein. Es wurde behauptet, dass die positive Wirkung des Konsums dunkler Schokolade auf die kognitiven Fähigkeiten noch mindestens drei Wochen nach dessen Beendigung anhielt.

In einer anderen Studie wurden gesunde junge Erwachsene in verschiedene Gruppen eingeteilt, wobei über einen Zeitraum von drei Wochen dunkle Schokolade mit einem Gehalt von 70 % oder 85 % bzw. keine Schokolade konsumiert werden sollte. Dabei wurde angeblich beobachtet, dass die dunkle Schokolade mit einem Kakaogehalt von 85 % die Stimmung verbessern konnte, während bei der Schokolade mit einem Kakaoanteil von 70 % keine Auswirkung auf die Stimmung festzustellen war. Eine Analyse der gastrointestinalen Mikrobiota der Studienteilnehmer soll ergeben haben, dass die dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 85 % positive Veränderungen in der Mikrobiota bzw. Darmflora hervorgerufen hat. Bei denjenigen Probanden, welche die dunkle Schokolade mit 85-prozentigem Kakaoanteil konsumierten, stellten die wissenschaftlichen Experten anscheinend eine erhöhte Diversität nützlicher Bakterien sowie ein erhöhtes Niveau eines bestimmten Bakteriums fest. So gingen sie davon aus, dass wohl beide Vorkommnisse zu den positiven Auswirkungen auf die Stimmung beigetragen haben könnten.

Andere Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Verzehr dunkler Schokolade beruhigend wirken und die innere Zufriedenheit steigern könnte. Den Studienteilnehmern wurde ein dunkles Schokoladengetränk mit unterschiedlichen Mengen an Polyphenolen verabreicht. Bei den Probanden, denen über einen Zeitraum von 30 Tagen die höchste Dosis verabreicht wurde, war die beruhigende und zufriedenheitsfördernde Wirkung wohl signifikant erhöht. In ähnlicher Weise deuten diverse Studienresultate darauf hin, dass Schokolade Personen, die zu Angstzuständen neigen, helfen kann, ihr Angstniveau zu verringern.

In einer anderen Studie an älteren Probanden, die Schokolade, rote Beeren oder beides verzehren sollten, wurde angeblich festgestellt, dass sich deren Exekutivfunktion verbesserte. Die Exekutivfunktion umfasst der allgemeinen Auffassung zufolge drei Komponenten: Arbeitsgedächtnis, Denkflexibilität und Selbstbeherrschung.

In einer kleinen Studie erhielten Probanden, die unter chronischer Müdigkeit litten, acht Wochen lang entweder ein Schokoladengetränk mit einem hohen Polyphenolgehalt oder ein Placebo. Bei denjenigen Patienten, die das echte Schokoladengetränk zu sich nahmen, sollen sich die Gesamtsymptome der chronischen Müdigkeit um ein Drittel verringert haben. Darüber hinaus haben sich angeblich auch die Angstwerte um ein Drittel reduziert, wobei sich die Depressionswerte um fast die Hälfte verbesserten.

Während in den meisten bisherigen Studien die Auswirkungen eines täglichen, langfristigen Verzehrs von Schokolade bewertet wurden, weist eine andere Studie darauf hin, dass auch eine akute Wirkung eintreten könnte. So schnitten laut dieser Studie Probanden, die eine Einzeldosis eines Schokoladengetränks mit hohem Polyphenolgehalt zu sich nahmen, bei kognitiven Anforderungstests besser ab.

Fazit

Kakao enthält wohl zahlreiche Komponenten, die antioxidative Eigenschaften aufweisen und der psychischen Gesundheit und Kognition zugutekommen können. Andere Forschungsergebnisse deuten überdies darauf hin, dass Schokolade und Kakao potenziell positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit und den Blutzuckerspiegel haben. Natürlich sind noch viele weitere Studien erforderlich, jedoch wurden in den bisherigen Studien Hinweise darauf gefunden, dass die besten Auswirkungen auf die psychische Gesundheit eher mit dunkleren Schokoladensorten erzielt werden können, die einen höheren Wirkstoffgehalt aufweisen. Wenn man bedenkt, wie oft Schokolade und Kakao als Snacks oder süße Leckereien genossen werden, ist es gut zu wissen, dass die richtige Schokolade auch erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten kann.

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