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Aktualisierungen der Immunitätsnachrichten 2021

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‌‌‌‌Was ist Vitamin D3?

Vitamin D3 wird als „Sonnenvitamin“ bezeichnet, da Sonnenlicht, das auf unsere Haut trifft, im exponierten Hautbereich eine bestimmte Verbindung (7-Dehydrocholesterin) in Vitamin D3 umwandelt. Diese Form von Vitamin D ist auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Zwanzig bis dreißig Minuten Sonneneinstrahlung mittags auf einen großen Teil der entblößten Haut können die Produktion von etwa 10.000 bis 20.000 IE Vitamin D3 bewirken.

Sobald die Haut Vitamin D3 bildet oder man das Vitamin als Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, wird es in die Leber transportiert und von einem Enzym in 25-Hydroxyvitamin D3 bzw. 25-OH-D3 umgewandelt. Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung durchgeführt wird, um den Vitamin-D3-Spiegel zu ermitteln, wird diese Form gemessen. 25-OH-D3 wird dann in den Nieren in 1,25-OH2-D3 umgewandelt. Diese Form ist die wirksamste Form und etwa zehnmal wirksamer als Vitamin D3. 

Leberprobleme wie etwa jene, unter denen häufig Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Adipositas (nichtalkoholischer Fettleber) leiden, können selbst bei einer ausreichenden Zufuhr von Vitamin D3 zu einem niedrigeren Gehalt von 25-OH-D3 im Blut führen, da die Fähigkeit der Leber zur Umwandlung von Vitamin D3 eingeschränkt ist. Nierenprobleme führen zu einem niedrigen 1,25-OH2-D3-Spiegel. Dies kann sich wiederum negativ auf den Kalziumstoffwechsel und die Knochengesundheit auswirken.

‌‌‌‌Welchen Nutzen hat Vitamin D3 für die allgemeine Gesundheit?

Vitamin D3 erfüllt mehrere wichtige Funktionen im Körper. Die meisten Menschen wissen, dass es für ein normales Wachstum, die Entwicklung von Knochen und Zähnen sowie für das Immunsystem wichtig ist. Der Nutzen von Vitamin D3 geht jedoch weit über diese grundlegenden Funktionen hinaus. Wissenschaftler haben fast 2.700 Gene identifiziert, bei denen die Metaboliten von Vitamin D3 für die Bindung und Regulierung von entscheidender Bedeutung sind. Dazu zählt der überwiegende Teil der Gene, die die Funktion der weißen Blutkörperchen beeinflussen. 

‌‌‌‌Treten Vitamin D3-Mängel häufig auf?

Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Vitamin-D-Mangel ein weltweites Phänomen ist. 

Unter einem Vitamin-D3-Mangel versteht man einen 25-OH-D3-Gehalt im Blut von weniger als 25 ng/ml. Als Normalwert gelten 30 bis 50 ng/ml, jedoch betrachten die meisten Gesundheitsexperten einen Blutspiegel von 50 bis 80 ng/ml als Zielbereich für eine optimale Gesundheit.

Vitamin-D3-Mangel in den Vereinigten Staaten

  • 70 % der Bevölkerung hat einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel (Blutspiegel unter 30 ng/ml) 
  • 50 % der Bevölkerung weist einen Vitamin D-Mangel (Blutspiegel unter 25 ng/ml) auf 
  • 60 % aller Krankenhauspatienten weisen einen Vitamin D-Mangel auf
  • 76 % der schwangeren Mütter haben einen schweren Vitamin-D-Mangel
  • 80 % der Pflegeheimpatienten leiden unter einem Vitamin-D-Mangel

‌‌‌‌Was sind die Risikofaktoren für einen Vitamin-D3-Mangel?

  • Kein ausreichend langer Aufenthalt in der Sonne – unser Körper wurde so konzipiert, dass er mit Sonnenlicht in Kontakt kommen muss. Viele Menschen verbringen heute die meiste Zeit in Innenräumen. Und wenn sie sich draußen aufhalten, ist ihre Haut entweder mit ihrer Kleidung oder mit Sonnencreme bedeckt.
  • Wohnen in einem hohen Breitengrad – reduziert die Zeit, in der man sich in der Sonne aufhalten kann.
  • Altern – die Haut reagiert mit zunehmendem Alter weniger auf ultraviolettes Licht.
  • Dunkle Haut – das Hautpigment Melanin reduziert die Wirkung ultravioletter Strahlen auf die Haut und somit die Vitamin-D-Bildung. Je dunkler die Haut ist, desto höher ist das Risiko eines Vitamin-D-Mangels.
  • Fettleibigkeit, Lebererkrankungen und Typ-2-Diabetes – diese Beschwerden verringern die Umwandlung von Vitamin D3 in 25-OH-D3 durch die Leber. 

Die Nahrungsmittel, in denen Vitamin D3 vorkommt, reichen in den meisten Fällen nicht aus, um den täglichen Vitamin-D3-Bedarf zu decken. Die Intensität der Sonneneinstrahlung ist sehr unterschiedlich, daher ist es schwierig, den erforderlichen Vitamin-D3-Blutspiegel aufrecht zu erhalten. In den meisten Fällen ist eine Nahrungsergänzung erforderlich. Während einige Menschen mit nur 600 IE pro Tag (d. h. 20 Minuten täglicher Sonneneinstrahlung) ein optimales Niveau erreichen können, benötigen andere möglicherweise bis zu 10.000 IE pro Tag. Die meisten Gesundheitsexperten empfehlen eine Nahrungsergänzung mit einer täglichen Vitamin-D3-Dosis im Bereich von 2.000 bis 5.000 IE. Die einzige Möglichkeit, festzustellen, in welchen Bereich eine Person fällt, besteht darin, einen Test durchzuführen. Viele Ärzte überprüfen heute den Vitamin-D-Blutgehalt ihrer Patienten routinemäßig.

‌‌‌‌Auswirkungen von Vitamin D3 auf virale Atemwegsinfektionen

Mehrere Metaanalysen haben gezeigt, dass Personen mit einem höheren Vitamin-D3-Blutspiegel sowie jene, die Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D3 einnehmen, weniger von Virusinfektionen der Atemwege betroffen sind.1-3 Die angesehenste dieser Studien ist eine Review-Studie, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde.2  Die Forscher bewerteten 25 randomisierte kontrollierte Studien, an denen 11.321 Teilnehmer – von Säuglingen bis zu Personen im Alter von 95 Jahren – beteiligt waren. Die Forscher stellten fest, dass Personen, die unter einem Vitamin-D-Mangel litten und denen täglich oder wöchentlich ein Vitamin-D-Präparat verabreicht wurde, um 70 % weniger Atemwegsinfekte aufwiesen. Bei Patienten ohne Vitamin-D-Mangel wurde nach der Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln eine Verringerung der Atemwegsinfektionen um 25 % festgestellt. Interessanterweise waren in dieser Studie einzelne hohe Dosierungen (z. B. „Bolus“-Dosen mit mehr als 60.000 IE) bei Erwachsenen NICHT wirksam. Dieser Befund zeigt, dass eine tägliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu bevorzugen ist.

Eine in der Fachzeitschrift der American Geriatric Society veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2017 verglich die Verabreichung einer niedrigen Dosis mit einer hohen Dosis Vitamin D, die älteren Probanden in einem Pflegeheim als monatliche Einzeldosis verabreicht wurde.3 Die Teilnehmer der Gruppe, in der die hohe Dosis verabreicht wurde, erhielten jeden Monat 100.000 IE Vitamin D3 (entspricht etwa 3.300 IE täglich), während die Teilnehmer in der Gruppe, in der die niedrige Dosis verabreicht wurde, durchschnittlich 400 bis 1.000 IE Vitamin D3 pro Tag zusammen mit einer monatlichen Placebo-Dosis erhielten. Diese Ergebnisse sind signifikant, jedoch könnte angesichts der in anderen Studien beobachteten Ergebnisse eine tägliche Einnahme eines Präparats (z. B. mit 3.000 IE) sogar noch bessere Ergebnisse als eine monatliche Einzeldosis von 100.000 IE bewirken.

Bei der Bekämpfung von Viruserkrankungen konzentriert man sich derzeit vorwiegend auf die Immunfunktion. Und zwar nicht nur in unserem Privatleben, sondern auch in der medizinischen Forschung. Dabei konnten viele spannende Forschungsergebnisse erzielt werden.

‌‌‌‌Die Nahrungsergänzung mit Vitamin D als Strategie für die öffentliche Gesundheit

In letzter Zeit erwägen mehrere Regierungen, einschließlich die des Vereinigten Königreichs, Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu verteilen. Dies soll als Strategie im Bereich der öffentlichen Gesundheit dienen und Menschen mit dem höchsten Risiko für virale Atemwegsinfektionen zugutekommen. In einem vorläufigen Bericht über ein Programm, das in Pflegeheimen in der spanischen Region Andalusien durchgeführt wurde, heißt es, dass ein Rückgang der Sterblichkeit aufgrund von Atemwegsinfektionen um 82 % verzeichnet wurde.

‌‌‌‌Fazit

Glücklicherweise ist es angesichts des günstigen Preises möglicherweise nicht nötig, darauf zu warten, dass die Regierungen Vitamin D3 verschenken. Im Endeffekt ist es wichtig, den Vitamin D-Spiegel in den sicheren Bereich von mindestens 34 ng/ml zu bringen. Dafür ist normalerweise eine tägliche Vitamin-D3-Dosis von 2.000 bis 5.000 IE erforderlich.

Quellenangaben:

  1. Pham H, Rahman A, Majidi A, Waterhouse M, Neale RE. Acute Respiratory Tract Infection and 25-Hydroxyvitamin D Concentration: A Systematic Review and Meta-Analysis. Int J Environ Res Public Health. 2019;16(17):3020. Published 2019 Aug 21. doi:10.3390/ijerph16173020
  2. Martineau Adrian R, Jolliffe David A, Hooper Richard L, Greenberg Lauren, Aloia John F, Bergman Peter et al. Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: systematic review and meta-analysis of individual participant data BMJ 2017; 356 :i6583
  3. Ginde AA, Blatchford P, Breese K, et al. High-Dose Monthly Vitamin D for Prevention of Acute Respiratory Infection in Older Long-Term Care Residents: A Randomized Clinical Trial. J Am Geriatr Soc. 2017;65(3):496–503. doi:10.1111/jgs.14679
  4. https://emerginnova.com/patterns-of-covid19-mortality-and-vitamin-d-an-indonesian-study/
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33236114/ 

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